3-Wege-Abgleich im Mittelstand: Definition, Nutzen, KPIs und Umsetzung mit Flowers
01.10.2025
7 Min.
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Was ist 3-Wege-Abgleich (3-Way-Matching)?
Kurzdefinition:
Der 3-Wege-Abgleich ist ein integrierter Prüfschritt im Procure-to-Pay-Prozess, bei dem Bestellung (PO), Wareneingang/Lieferschein (WE) und Lieferantenrechnung positionsgenau abgeglichen werden; nur bei Übereinstimmung wird die Zahlung freigegeben.
Kernprinzipien:
- Vollständigkeit: Wurde geliefert, was bestellt war? (Mengen/Artikel)
- Richtigkeit: Stimmen Konditionen/Preise, Umsatzsteuer, Skonto?
- Belegkette: Bestellung ↔ Wareneingang ↔ Rechnung → Freigabe/Zahlung
Abgrenzung:
- 2-Way-Matching: Rechnung vs. Bestellung (ohne WE)
- 4-Way-Matching: zzgl. Qualitätsprüfung/Abnahme (v. a. in Produktion/Projektgeschäft)
Typische Herausforderungen im deutschen Mittelstand (ohne großes ERP)
- Medienbrüche & Inselwerkzeuge: PO in Excel, Lieferscheine als Papier/PDF, Rechnungen per E-Mail → Suche & manueller Abgleich kosten Zeit und Nerven.
- Abweichungsmanagement per E-Mail: Mengen-/Preis-Differenzen werden ad hoc geklärt; fehlende Transparenz, lange Durchlaufzeiten.
- Dubletten & Fehlzahlungen: Ohne strukturierte Prüfpfade steigt das Risiko von Doppelzahlungen oder falschen Kontierungen.
- Skonto-Verlust & Mahngebühren: Langsame Rechnungsfreigaben kosten bares Geld.
- Unklare Verantwortlichkeiten: Einkauf, Lager/Wareneingang und Buchhaltung arbeiten in Silos – kein gemeinsamer Status.
- Keine KPI-Transparenz: Performance und Risiken (z. B. Abweichungsquote) bleiben unsichtbar; Verbesserungen schwer belegbar.
- Skalierungsprobleme: Steigendes Belegvolumen führt zu Überlastung und Fehlern, wenn der Prozess manuell bleibt.
Was ein sauberer 3-Wege-Abgleich bewirkt
- Sichere Zahlungen: Nur berechtigte und korrekte Rechnungen werden bezahlt.
- Kürzere Durchlaufzeiten: Automatisierung und klare Zuständigkeiten beschleunigen Prüfungen & Freigaben.
- Skonto nutzen, Mahngebühren vermeiden: Verlässliche Termine durch prozessuale Disziplin.
- Weniger Ausnahmen: Bessere Stammdaten & Toleranzen reduzieren Klärfälle.
- Transparenz & Audit-Trail: Lückenlose Nachvollziehbarkeit für GoBD/Revision.
- Skalierbarkeit: Mehr Volumen ohne lineares Personalwachstum.
Praxis-Tipp: KPIs vor und nach Prozessverbesserungen messen (Baseline vs. Zielbild) und regelmäßig als Management-Dashboard bereitstellen.
Welche Dokumente sind involviert?
- Bestellung (PO): Artikel/Leistung, Menge, Preis, Liefer-/Zahlungsbedingungen, PO-Nummer
- Wareneingang (WE/Lieferschein): tatsächlich gelieferte Menge, Datum, ggf. Qualität/Abweichungen, Lieferscheinnummer
- Lieferantenrechnung: Rechnungsnummer, Datum, Positionen/Mengen/Preise, USt., Zahlungsziel, PO-Referenz
Matching-Logik (vereinfachtes Schema):
- Rechnung → PO finden (PO-Nummer/Positionsreferenzen)
- PO-Position vs. WE-Position (Menge/Einheit)
- PO-Preis vs. Rechnungs-Preis (inkl. Rabatte/Skonto/Toleranz)
- Falls abweichend → Ausnahme-Workflow (Klärung, Gutschrift, Korrektur)
- Falls ok → Freigabe & Zahlung
Rollen & Verantwortlichkeiten
- Einkauf: erstellt/verhandelt PO, pflegt Preise/Konditionen, Klärpunkt bei Abweichungen.
- Wareneingang/Lager: dokumentiert WE, Mengen/Qualität, macht Abweichungen sichtbar.
- Kreditorenbuchhaltung (AP): prüft Rechnung, führt Matching & Kontierung durch, zahlt nur bei Freigabe.
- Fachbereich/Anforderer: bestätigt Leistung/Service (v. a. bei Dienstleistungen/4-Way-Matching).
- Finanzleitung/Controlling/Revision: setzt Richtlinien/Toleranzen, monitort KPIs & Compliance.
Umsetzung unabhängig vom System: pragmatisch, robust, skalierbar
Bausteine für KMU:
- Einheitliche Identifikatoren: Pflichtfeld PO-Nummer beim Lieferanten (auf Rechnung & Lieferschein).
- Standardisierte Workflows: Klare Schritte (Erfassen → Prüfen → Freigeben) mit Eskalationen.
- Toleranzgrenzen: z. B. ± 2 % Preis, ± 1 % Menge (pro Lieferant/Warengruppe konfigurierbar).
- Stammdatenqualität: Lieferanten-, Artikel-, Konten- und Kostenstellenstammdaten aktuell halten.
- Digitale Belegkette: Alle Belege verknüpft und durchsuchbar (kein Suchen in Ordnern).
- Ausnahmen zuerst: Automatisch alles matchen, was matcht; nur Abweichungen manuell klären.
3-Wege-Abgleich mit Flowers Software
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Flexibles Datenmodell & Verknüpfungen
- Listen (Datenbanken) sind frei modellierbar; Felder wie Datum, Nummer, Upload, Dropdown, Object-Connect usw. stehen standardmäßig bereit.
- Object-Connect verknüpft Objekte zwischen Listen (z. B. Bestellung ↔ Wareneingang ↔ Rechnung) – inkl. Übergaben in Prozesse.
- Typische Felder für den Abgleich sind bereits vorhanden: Liefer-/Leistungsdatum in der Rechnungsfreigabe, Bestell- bzw. Auftragsnummer in Workflows/Buchungen.
Funktionslogik 3-Wege-Abgleich in Flowers
- Identifikation der Rechnung: Kreditor, Bestell-/Auftragsnummer, ggf. Lieferscheinnummer/Positionsreferenzen.
- Buchungsvorlage: führt u. a. „(95) Auftragsnummer“ und Belegnummer, Konto, Gegenkonto, Kostenstelle.
- Automatisches Matching:
- Rechnung → passende PO (per Nummer/Referenz)
- Positions-Matching: Menge/Einheit, Preis/Skonto, Steuerlogik
- Toleranzprüfung: vordefinierte Schwellenwerte pro Lieferant/Warengruppe
- Ausnahme-Routen: Bei Abweichungen Auto-Weiterleitung an Einkauf/Wareneingang; Notizen, Korrekturbelege, Gutschriften.
- Freigabe & Audit-Trail: Mehrstufige Rechnungsfreigabe mit Rollen, Protokollierung, Volltextsuche, Dokumenten-Uploads.
- DATEV/Lexware/Microsoft Dynamics-freundlich: Export/Übergabe an FiBu; saubere Kontierung/Kostenstelle/Steuerkennzeichen.
Beispiel-Workflow (End-to-End)
- Bedarf → Bestellung (PO): Artikel/Service auswählen, Menge/Preis, Genehmigung; PO-Nummer wird erzeugt.
- Wareneingang (WE): Lieferschein erfassen (Upload/Foto), Menge prüfen; WE mit PO verknüpfen (Object-Connect).
- Rechnungseingang: E-Mail-PDF importieren/hochladen; Auto-Erkennung von Kreditor/PO-Referenz.
- Matching & Toleranzen: Mengen/Preise/Steuer prüfen; FTM wenn grün → Rechnungsfreigabe.
- Ausnahmen: Automatische Abweichungs-Tickets (Einkauf/Lager); Chat/Notiz, Korrektur anfordern, Gutschrift abwarten.
- Zahlung & Buchung: Export zu DATEV/Lexware/Dynamics; Belegkette bleibt in Flowers nachvollziehbar.
Warum Flowers für den Mittelstand passt
- Schnell startklar: vordefinierte Rechnungsfreigabe & P2P-Bausteine, kein ERP-Großprojekt nötig.
- Modellierbar statt monolithisch: Prozess, Felder, Regeln ohne Programmierung anpassbar.
- Skalierbar: Von manuell+kontrolliert bis hoher Automationsgrad – je nach Volumen/Maturität.
- Transparenz out-of-the-box: Filter, Suchen, KPI-Widgets und vollständiger Audit-Trail.
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